I.12

Einschaltung

Seit dem zuletzt in diesem Blog veröffentlichten Kapitel „Kick inside“ sind nun schon achtzehn Monate vergangen. Das heisst von Aktualität, die das Wesentliche des Genres „Blog“ ausmacht und die natürlich von einer kontinuierlichen Fortsetzung abhängt, kann hier wohl nicht mehr die Rede sein. Daher gilt es nun neu anzusetzen. Neu insofern, als dass sich nach dieser Lücke von achtzehn Monaten die drei Erzählungen unter Introlog, Bureau und Mystery Saga nicht in dem bisherigen Stil einfach fortschreiben lassen. Warum, dazu dieser Hinweis auf den Grund für die lange Unterbrechung: Die Corona-Krise hat den Schreiber dieses Blogs sowohl mental, als auch psychisch, als auch spirituell in Turbulenzen solcher Art gebracht, wie er sie zuvor noch nie erlebte, und so hatte er in dieser Zeit ganz anderes zu schreiben.

Zunächst die Frage, die uns bei jedem Eintritt in Schells Bureau begleiten sollte:

WO SIND WIR HIER?

Sind wir uns unserer Anwesenheit bewusst, jetzt, das heisst: des Geistes gegenwärtig? – Wir fragen uns, anstatt zu antworten; halten wenigstens solange inne, bis wir bemerken, dass wir tatsächlich hier sind.

 

Bis hierher war Schells Bureau ein Internet-Projekt: ein Roman als Blog, der thematisch sich selbst zum Gegenstand hatte, und zwar als Teil des Internets in dem Sinne, in dem ein Teil fürs Ganze stehen kann. In dieser Hinsicht ist hier das Projekt zuende; nicht aber die besagten drei Erzählungen. Sie haben sich fortgeschrieben, quasi von selbst, und sie schreiben sich weiter fort. Und weiterhin besteht Schells Bureau seiner Struktur nach als modus operandi zur Veröffentlichung. Und auch mit der Erforschung, der Beschreibung und der Handhabung der Real-Technik ist es hier nicht zuende, ganz im Gegenteil: sowohl in der Erforschung, wie auch in der Beschreibung, wie auch in der Handhabung sind wir nun erst richtig angekommen.

Zahlen spielen in diesem Romanwerk eine Rolle, insofern sie Ausdruck allgemeiner Gesetzmäßigkeiten sind, denen niemand, auch der Romanschreiber nicht, ungestraft zuwiderhandelt. Und ganz klar dominierend war bisher die Drei. So gut wie alles Grundlegende hier war dreigestaltig angelegt, so auch die Struktur dieses Romans, der in seiner Gesamtheit mit Was ist Geist übertitelt ist.
Alles darunter hat sich bis hierher wie von selbst dreiteilig, das heisst zur Trilogie geordnet. Deren erster Teil, Flysh, war abgeschlossen, war wie Vergangenheit. Ihr zweiter Teil, Schells Bureau, war das, was gerade ablief, wie Gegenwart. Und das Dritte, wie Zukunft, kam noch auf uns zu, erst allmählich deutlicher werdend durch seinen Titel Flussfahrt.
Die größte Gefahr, wenn man sich so eine Struktur zurechtlegt, ist die, dass man irgendwann in ihr ist und sie für selbstverständlich hält. Dann wird sie einem unverrückbar und man verfällt in Schematismus; lässt dann vor allem gern beiseite oder nimmt schlimmstenfalls gar nicht mehr wahr, was sich ihr nicht einfügt. Dann ist Struktur nicht mehr Hilfe, sondern wird Hindernis. Bedarf das eines Beispiels? Man blicke nur bedachtsam in den Spiegel, vielleicht begleitet von der Frage: Wer bin ich hier? Könnte ich ohne jegliche Schematik, das heisst unvoreingenommen darauf antworten? Das bringt uns für den Moment darauf zurück, dass es bei der Real-Technik und überhaupt im Ganzen dieses Romanwerks – auch in dem Spiel „Flysh“, von dem schon oft die Rede war – um Erkenntnis geht, und darum, wohin sie führt ohne Kenntnis dessen, der erkennt. (An dieser Stelle muss gesagt sein, dass der Verfasser die weibliche Form – die Erkennende, die Leserin – grundsätzlich mitdenkt, sich allerdings des Genderns bewusst enthält, weil durch das Explizieren der geschlechtsbezogenen Grammatik die schöne Sprache ungeniessbar, weil unflüssig, weil so unschön pickelig wird. Und sie soll schön sein, die Sprache – und sollte das der angestrebten Objektivität der Darstellung irgendwie Abbruch tun, dann sei es so!)

Dem Leser (also auch der Leserin) dürfte aufgefallen sein, dass der Protagonist in den Erzählungen unter Introlog, Bureau und Saga jeweils Schell heisst, und klar ist wohl, dass es sich da um drei Versionen desselben Protagonisten handelt, nämlich den Autor eben jenes Romans, in welchem er selbst als Romanfigur unterwegs ist. Und da er den Roman dreigestaltig konstruiert hat und diese Trilogie dann so in Gang setzte, dass ihre Teile gleichzeitig und parallel zueinander sich entwickelten, musste logischerweise die Schell-Konstruktion auch eine dreigliedrige sein.
Um nun den einen Schell in seiner Dreigestalt auseinanderhalten zu können, wurde der Protagonist unter Introlog zu RSchell, unter Bureau zu HSchell und unter Mystery Saga zu USchell.
Das R steht für Reich, und das Reich bezeichnet die ganze Romanwelt, über die RSchell uneingeschränkt zu verfügen wähnt, da er sich für ihren Kreator hält. Demgegenüber steht das U für Ureal, USchells Element, und das ist als das Gegen-Reich zu verstehen, als sozusagen die Unterwelt des gesamten Romangefüges. Und dazwischen schwankt das Humane, wofür das H steht; das Allgemein-Menschliche, welches der Taxifahrer HSchell zu repräsentieren meint.

Wenn von Konstruktion die Rede ist, kann leicht der Eindruck entstehen, als sei das hier Vorliegende die Ausführung eines anfänglichen Plans. Das würde bedeuten, es sei einmal bewusst konzipiert worden. So war es in diesem Falle nicht. Was hier Konstruktion heisst, hat sich ergeben, sich entwickelt, und zwar als Folge einer konkreten Situation: Der Verfasser, als er in jungen Jahren eine Reise unternahm, wusste so gut wie nichts über sein Ziel, hatte nur den Wunsch, einen Roman zu schreiben, und für die Rückkehr weder einen Plan, noch überhaupt ein Datum. Er hatte eine kleine Schreibmaschine dabei und es interessierte ihn vor allem, was er darauf tippen sollte. Und da wurde ihm schon das Fragwürdige dieser Unternehmung bewusst: Das eigentliche Ziel war ja gar nicht, einen Roman zu schreiben, sondern Schriftsteller zu werden. Wie aber das, wenn man nichts zu schreiben hatte? Dann galt es, das zu Schreibende sich zu beschaffen, oder sich zu erschaffen, besser gesagt.
Er war noch in der Luft, über der Karibik, da stellte er sich vor, dass er irgendwie beauftragt sei. Und so begann das Schriftstellerspiel, sein Roman, damit, dass er sich im Landeanflug auf Kingston, Jamaika, fragte: Hast du einen Auftrag? Wenn ja, dann mal heraus damit, wir sind gleich da …
Kurz zuvor, als die Zwischenlandung auf Kuba sich wegen eines technischen Defekts am Flugzeug über eine ganze Woche hinzog, hatte ihn dort, in Havanna, unter anderem die Frage beschäftigt, was ein König eigentlich zu tun hat. Sein Volk zu repräsentieren, klar, doch was heisst das? Verantwortung tragen – wenn man das ernst nimmt, wie sieht das im Konkreten aus? Was macht ein guter verantwortungsbewusster König den lieben langen Tag? Wahrscheinlich dieser Frage wegen lautete der Auftrag, den ich mir, als es endlich dann nach Jamaika weiterging, kurz vor der Landung in Kingston erteilte: Erfinde ein Königreich!
Man mag es als Ironie des Schicksals betrachten, dass ich mir in der Phase der denkbar größten Verantwortungslosigkeit ausgerechnet um Verantwortung Gedanken machte; doch wie ich heute finde, ist das logisch, und es entsprach auch ganz dem Geschehen der Zeit. Es war Ende November des Jahres 1989 und Berlin, von wo der junge Möchtegern-Schreiber zu seiner Reise aufbrach, befand sich so kurz nach dem Fall der Mauer teils noch in Euphorie, teils schon in Ratlosigkeit. Der Ostblock brach auseinander und die Sowjetunion hiess nun plötzlich wieder Russland. Wie sehr von diesem Auseinanderbrechen auch das sozialistische Kuba betroffen war, hätte der Reisende sich denken können; dachte aber nicht soweit; staunte nur, dass an der Grenze zwischen West- und Ost-Berlin, sowie dann auch am Ost-Flughafen, die Kontrollposten noch alle voll besetzt waren, niemand aber mehr kontrollierte. Sodass man auf dem Weg dorthin nur Mühe mit dem Glatteis hatte; der Winter war nämlich mit Schnee und Kälte schon stark hereingebrochen. Unvergesslich daher das erste, was ich realisierte, als ich im Dunkeln in Kuba aus dem Flugzeug stieg: dass das, was mir da entgegenklatschte, kein heisser nasser Waschlappen war, sondern die nächtliche Regenluft …

Neben dem, dass der junge Reisende damals in Havanna über das Königtum nachzudenken begann, wegweisend sozusagen für den zu schreibenden Roman, hatte jenes kurze Zwischenspiel auch einen sehr konkreten romantechnischen Aspekt: Er brauchte für seine Geschichte eine Hauptperson. Denn die, die bereits existierte – Kick Kimura, Held einiger Experimente in puncto Fiktion –, war dazu nicht geeignet. So wie er selbst, wollte der, den er suchte, keine ausgedachte Gestalt sein; wollte nicht erfunden, sondern gefunden werden. Er musste ihm selbst genügend ähnlich sein, sodass er ihn, wenn er ihn traf, quasi von innen heraus als sein alter ego erkennen konnte. Es galt also eine Art magischer Operation zu vollbringen, und dazu kam ihm zustatten, dass er sich durch das Studium der Ethnologie eine gewisse Kenntnis des Schamanentums angeeignet hatte. Allerdings war er skeptisch diesbezüglich, er traute seiner Kenntnis nicht so recht; und nichts lag ihm ferner als die Idee, schamanische Techniken selber anzuwenden.
Den Ausdruck Body Job kannte er noch nicht, und dass er einen solchen damals in Havanna vollzog, war ihm gänzlich unbewusst. Und da ihm auch der Begriff der Real-Technik zu jenem Zeitpunkt noch unbekannt war, konnte er nicht erkennen, dass dieser von ihm wie aus einer Eingebung heraus vollzogene Body Job ein typisch real-technischer Vorgang war.
Wir werden auf den Schauplatz Havanna zurückkommen; hier jetzt nur soviel: Indem er dort die Hauptperson gefunden hatte, konnte die Geschichte beginnen, und zwar damit, dass er kurz darauf nach Jamaika weiterreiste, während es gleichzeitig einen jungen amerikanischen Anthropologen namens Linval Livermore nach Andria verschlug, ein bis dato noch recht unbekanntes Königreich.

Der König Andrias, Azuma genannt, war zwar nicht unsichtbar, jedoch seinem Aussehen nach unbekannt, sodass jeder Andrianer im Prinzip Azuma hätte sein können. Besagter Linval Livermore war noch nicht lange im Lande, da geschah das Erstaunliche, dass Azuma tatsächlich in Erscheinung trat. Obwohl er sich kein bisschen herrscherlich aufführte – oder auch gerade deshalb –, wurde er unbeliebt beim Volke, und zwar so sehr, dass er schon bald sein Inselreich verlassen musste. Da litt er bereits an Gedächtnisschwund, und ohne die Hilfe eines Grüppchens treuer Freunde hätte er für sein Exil in der Fremde wohl keinen so schönen Ort wie Port Dumas gefunden. Dort allerdings verlor er dann bald sein Gedächtnis ganz. Was ihm dadurch widerfuhr, war eine Art umgekehrter Body Job: Aus dem einen wurden zwei. Während in Havanna aus dem Autor und seinem Romanheld ein und derselbe geworden waren, fand in Port Dumas die Auflösung des einen Azuma statt, und die zwei, die weiterexistierten – der eine namens Amuza, der andere namens Amusio –, wussten weder etwas voneinander, noch etwas von einem König Azuma.
Wie sehr diese beiden, Amuza und Amusio, in Gegensatz zueinander gerieten, was das bedeutete, welche Konsequenzen es hatte und wie tief ihn das ins Erleben der Dualität verstrickte, darüber war sich der Verfasser in den Jahren, die er mit seinem Schriftstellerspiel auf Jamaika verbrachte, durchaus nicht im Klaren. Vielmehr war es ihm ein unvergleichliches Vergnügen, alles, was er aus dem Leben griff, zu verallgemeinern, quasi philosophisch, einerseits, und dieses – andererseits – in Form von wilder Kolportage in seine kleine Schreibmaschine zu hämmern, nach dem Motto For amusement only.
Dabei war ihm zumindest oberflächlich bewusst, dass er unter dem Gesetz der Zwei stand. Denn die jamaikanische 50-Cent-Münze – das Konterfei von Marcus Garvey auf der einen und das Wappen der Insel auf der anderen Seite – hatte er nur deshalb jahrelang als Talisman immer dabei gehabt, weil sie ihm das universale Prinzip der Zweiseitigkeit symbolisierte.
Auch dass seine damalige Schreibarbeit unter einem Doppeltitel stand, zeugt von einer gewissen Bewusstheit: Der Titel Fleisch – in Bezug auf die Fleischwerdung des Wortes, des logos, von dem der Prolog des Johannes-Evangeliums spricht – bezeichnete die verborgene, die gewissermaßen esoterisch-sakrale Seite des Ganzen, wohingegen der andere Titel, King of Jamaica, eher scherzhaft gemeint, für die unverborgene, die sozusagen weltlich-profane Seite stand. Jedenfalls ist aus heutiger Sicht das, was er da zu Papier brachte, als reinster Schund zu bewerten, und der Verfasser kann der weisen Weltenlenkung, auch Mission Control genannt, nur herzlich dafür danken, dass er damit schriftstellerisch nicht zum Erfolg kam.

Im Erleben der Gegensätzlichkeit kam eine gewisse Bewusstheit gegenüber des Zusammenhangs von Raum und Zeit zustande, sodass immer konkreter das Räumliche zeitlich und das Zeitliche räumlich erlebbar wurde. Das Reich auf der einen Seite und dessen Gegenbild, Ureal, auf der anderen Seite erschienen in zunehmend detaillierter Ausgestaltung, erfahren einerseits durch den Reichsbewohner, RSchell, und andererseits durch den Bewohner Ureals, USchell. Und der eine Schell, der „Reichskreator“, geriet in einen unüberbrückbaren Gegensatz zum anderen Schell, der als Agent in Sachen Technikfolgen-Abschätzung (TFA) die ureale Sphäre erforschte. Denn mit den durch USchell gewonnenen Erkenntnissen hätte RSchell nicht mitwirken können an der Herstellung von Realen, welche den urealen Kräften entstammten.
Ureal beruhte auf dem Prinzip der Zwei, dem digitalen Prinzip des Null-oder-eins, An-oder-aus, Entweder-oder. Und darauf basierten auch die Reale, sowie auch das Reich, in dem sie entstanden; nur dass dort, wie auch in den Realen, das Ureale nicht bemerkbar war, weil einem darin der digitale Ursprung nicht zu Bewusstsein kam. Man sprach dabei zwar von „virtueller Realität“, begriff jedoch nicht das Absurde dieses Begriffs und nahm folglich die Virtualität für Realität, und je tiefer man sich in dieses Missverständnis einlebte, je normaler, selbstverständlicher die Verwechslung wurde, umso unwiederbringlicher schwand die reale Realität dahin, und alles, was auf diesen Grundirrtum gebaut war, auch das scheinbar Vernünftigste, konnte nur immer noch irrtümlicher werden.
Der König, dem das Gedächtnis schwand, schwand gewissermaßen selbst dahin; der Verfasser erkannte: Jenes Königreich, das zu erfinden er sich beauftragt hatte, war die Realität, und der Prozess der Amnesie war nichts anderes als der Prozess, den man auch als „Königsschwund“ hätte bezeichnen können. Hieraus erklärt sich, dass es notwendig wurde, sich aus dem Bann der Zwei zu lösen und überzuwechseln in die Sphäre der Dreizahl, das heisst zwischen R- und USchell einen dritten Schell zu etablieren: HSchell den „Durchschnittsmensch“, dessen Geschichte damit begann, dass er seinen Doppelgänger im Internet entdeckte, in einem Roman als Blog namens Schells Bureau. Diese Das Ereignis genannte Entdeckung löste ein Beben im Ganzen des Romanwerks aus, zerriss das, was die Protagonisten bis dahin als konsistentes Real-Gefüge erlebt hatten.
Auf drei Ebenen, entsprechend der trilogischen Struktur, hatte der Verfasser mit dieser Erschütterung umzugehen …
USchell, plötzlich auf die Brücke über den Bosporus versetzt, erwischte es am heftigsten. Für ihn war es, als hätte auf einmal ein ganz neues Spiel begonnen, in dem er, bis dahin Profi, auf einen Schlag wieder Anfänger war.
Ähnlich erlebte es auch RSchell, nur viel milder. Ihn irritierte, wie chaotisch es neuerdings in dem Bereich zuging, in dem er am Regierungsgeschäft beteiligt war.
Und zwischen Introlog und Mystery Saga, unter Bureau, hatte HSchell vor lauter Angst, den Verstand zu verlieren, große Mühe zu begreifen, dass er schon die ganze Zeit – unwissentlich – an einem Spiel teilnahm.
Nun ist – Ergebnis der achtzehnmonatigen Unterbrechung dieses Blog-Romans – auch mit der dreigestaltigen Struktur kein Weiterkommen mehr. Für Schell ist eine Verwandlung notwendig geworden, das heisst für jede seiner drei Versionen ein Body Job. USchell in der Mystery Saga hat ihn bereits vollzogen: mit Kick Kimura. Für HSchell bahnt er sich an, unvermeidlich, und man ahnt es schon: mit Frau Doktor alias Spetz Feynsinn. Und bei RSchell, der sich das noch gar nicht vorstellen kann – insgeheim hält er den Body Job für Theorie, eine Art Metapher – laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Dazu genüge hier die Andeutung, dass die Person, mit der RSchell per Body Job eins werden wird, den Zugang zu seiner Sphäre erst noch finden muss.
Mit der Verwandlung in Form des dreifachen Body Jobs geht der Übertritt aus dem Bereich der Drei in den der Vier einher, und dieser Übertritt bedeutet, dass die dreiteilige Struktur sich nun um einen zusätzlichen Teil erweitert, sodass ab jetzt das Ganze des Romanwerks aus vier Büchern besteht, also Was ist Geist nicht mehr Trilogie ist, sondern Quadrologie, und zwar dergestalt, dass nach Flysh und Schells Bureau als drittes Hauptbuch nun Transit entsteht; dem dann das vierte namens Flussfahrt folgt.

Die Implikationen, die es hat, bei der Vier angelangt zu sein, sind noch nicht absehbar; bekannt ist vorerst nur, dass in der Tradition die Vierzahl stets mit Aspekten der Verwirklichung zusammenhängt.
In den Bereich der Vier einzutreten, wagen wir ja überhaupt nur, weil wir glauben, nach Jahrzehnten des Bemühens tief genug in der Drei verankert zu sein, um nun so ins Unbekannte vorzudringen, dass wir dabei nicht mehr vergessen, was wir wissen: zwar noch nicht, wohin die Reise geht, jedoch wozu, und auch woher, das heisst in welcher Tradition verankert …
Im Prolog einer Überlieferung des Titels Le Grand Saint Graal grüßt uns der anonyme Verfasser aus dem achten Jahrhundert folgendermaßen:

Derjenige, der auf Geheiss des Meisters vom Gral niederschrieb eine durch ihre Hoheit und Herrlichkeit so erhabene Geschichte, wie es die Historie des Gral ist, entbietet zuerst seinen Gruß all denen – es seien Männer oder Frauen –, die da glauben an die heilige glorreiche Dreifaltigkeit, nämlich an den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist: an den Vater, durch den alle Dinge errichtet und erschaffen werden und den Beginn ihres Lebens erhalten; an den Sohn, durch den ein jeder, der an ihn glaubt, es sei Mann oder Frau, befreit wird von den ewigen Schmerzen und zu jener erhabenen Freude gelangt, die da währt ohne Ende; und an den Heiligen Geist, durch den alle guten Dinge geläutert und geheiligt werden.

Und hier beginnt von den vier Büchern unter Was ist Geist das dritte:

Transit

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Der Autor

Matthias Scheel, geboren 1961 in Ostwestfalen, lebt seit 1999 in Freiburg im Breisgau

Werdegang:

  • Waldorfschüler
  • Kriegsdienstverweigerer
  • Bergsteiger
  • Student
  • Tierschutz-Aktivist
  • Möbelpacker
  • Handlanger beim Film
  • Paketzusteller
  • Schriftsteller
  • Kellner
  • Nachtportier
  • Touristenführer
  • Chauffeur
  • Schüler der Snowlion School
  • Seit 2004 Massage-Therapeut

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Wer mich kontaktieren möchte, sende mir eine E-Mail mit dem Vermerk 'Schells Bureau' an: matthias.scheel[at]posteo.de